Licht ist das Lebenselixier aller Pflanzen. Und Licht ist genau das, was es im Winter in unseren Breitengraden am wenigsten hat. An Weihnachten war der Tag am kürzesten, da war es nicht einmal 8,5 Stunden lang hell. Inzwischen nähern wir uns dem 9-Stunden-Tag. Mitte Februar leuchtet die Sonne 10 Stunden lang und von da an geht es rasant aufwärts. Mitte März ist der Tag bereits genauso lang wie die Nacht. Erst dann fängt es für die meisten Pflanzen an gemütlich zu werden.
Wer Setzlinge bereits im Winter vorzieht kennt das Problem dass die Sämlinge vor lauter Streben zum Licht lang, dünn und blass werden. Dieses „vergeilen“ ist umso ausgeprägter je wärmer es ist. Bei hohen Temperaturen benötigen die Sämlinge nämlich mehr Licht als bei tiefen, da die Temperatur das Wachstum anheizt und Pflanzen zum wachsen auf Photosynthese angewiesen sind. Zwar kann man die Sämlinge beim Pikieren ein wenig tiefer pflanzen, so dass sich das vergeilen auswächst. Kräftiger werden die Pflanzen davon aber immer noch nicht und es gibt Pflanzen wie Salat, die es gar nicht mögen, wenn ihr Wachstumspunkt unter der Erde liegt.
Wer keine hochwertigen Pflanzenlampen zur Verfügung hat tut gut daran etwas später mit der Anzucht zu beginnen. Die Pflänzlis wachsen zügiger, sind robuster und holen die früher gezogenen Setzlinge in aller Regel locker wieder ein. Und ihr Anblick macht mehr Freude. Tomaten werden z.B. am besten zur Huflattichblüte gesät, das ist gegen Anfangs März. Eine frühere Anzucht lohnt sich ohnehin nur für Auberginen und Peperonis, aber auch bei ihnen kann die Aussaat bis Februar warten, das ist die Zeit in der im Mittelland die Schneeglöckli blühen. Den Januar nutzt man besser um den Garten zu planen und Saatgut zu bestellen, beide Tätigkeiten sind vom Tageslicht unabhängig.
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