Dass Pflanzen miteinander kommunizieren ist unbestritten. Dass es dabei zu positiven Wechselwirkungen kommt ist möglich. Dass diese Wechselwirkung nach dem simplen Raster einer Mischkulturentabelle funktioniert, ist dagegen ein Mythos. Die angebliche Nachbarschaftshilfe einer Mischkultur mit Rüebli und Zwiebeln wird meistens damit begründet, dass die Zwiebelfliege vom Duft ihrer Wirtspflanze (Zwiebel) angezogen und dieser Duft von Nicht-Wirtspflanzen (Rüebli) übertüncht werden kann. Das ist graue Theorie. In der Praxis sieht es nämlich so aus, dass die Zwiebelfliege zur Löwenzahnblüte schlüpft und ihre Eier Ende April/Anfang Mai in unmittelbarer Nähe junger Zwiebelpflanzen ablegt. Zu diesem Zeitpunkt sind die Rüebli oft noch nicht einmal gesät, selten aufgelaufen, geschweige denn gross gewachsen. Dass Rüebli im Keimstadium einen so starken Duft entwickeln, dass die Zwiebelfliege davon irritiert wird, ist sehr sehr unwahrscheinlich. Bei der zweiten Zwiebelfliegengeneration im Hochsommer könnte man sich das noch eher vorstellen. Allerdings fallen die Schäden der zweiten Zwiebelfliegengeneration ohnehin viel geringer aus. Es gibt tatsächlich Gründe die existierenden Mischkulturentabellen kritisch zu hinterfragen. Doch kaum jemand traut sich. Ausser Spriessbürger.
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