Gerade bei Topf-, Kübel- und Hochbeetgärtnerinnen (und -gärtnern) ist Gründüngung oft als Platzverschwendung verschrieen. Das muss nicht sein: Manche Gründüngung eignet sich auch als Vorkultur, Nachkultur, Untersaat oder Begleitpflanzen. Zum Beispiel Hülsenfrüchte wie Linsen und Kichererbsen.
Mit Linsen gehts am ringsten: Sie keimen zuverlässig und können billig beschafft werden. Zur Aussaat verwendet man ganz normale Linsen aus dem Laden. Kleinere Linsensorten (Berglinsen oder Puylinsen) sind in der Regel am keimfreudigsten, aber auch ganz normale Tellerlinsen keimen in der Regel innerhalb von 24 Stunden. Die Linsen können in Töpfen, Kübeln und Pflanzbehältern aller Art ausgesät werden, sobald die Erde einigermassen warm ist. Das ist etwa ab Forsythienblüte der Fall – bei uns ist das genau jetzt. Sobald die Linsen andere Ziel-Pflanzen zu überwuchern drohen, schneidet man sie zwei, drei Zentimeter über Boden ab. Das Schnittgut kann man auch im Topf als bodenbedeckenden Mulch liegen lassen oder – wenn das Wetter sehr feucht ist – kompostieren. Linsen wachsen oft wieder nach. Wenn man keine Lust mehr hat, die Linsen abzuschneiden oder falls der Pflanzenbestand zu dicht wird, reisst man die Linsen aus und lässt sie liegen. Mit Kichererbsen verfährt man genau gleich. Sie sind nur etwas wärmebedürftiger und deshalb eher für warme Lagen und Südbalkone geeignet.
Um Missverständnissen vorzubeugen: Linsen sind zwar dankbare Gründüngungspflanzen, aber kein sehr ertragreiches Gemüse. Eine Pflanze produziert 5 bis 6 Hülsen und in jeder Hülse liegen gerade mal zwei Linsenkerne. Um genügend Linsen für eine Linsensuppe zu ernten, müsste man rund einen Quadratmeter Fläche mit Linsen ansäen… Die Linsenproduktion überlässt man also besser den Bauern. Linsenproduzenten gibt es übrigens auch wieder in der Schweiz. Die Familie Courtois in Versoix (GE) erhielt für ihr Engagement zum Linsenanbau im Jahr 2011 sogar den Schweizer Agropreis.
20. März 2024 at 09:34
Liebe Eveline, besten Dank, werde es mir merken. 🙂 (die Info ist nicht gewinnbringend für mich, ich bin dort nur einfache Kundin)
Letztes Jahr habe ich schwarze Kirchererbsen, Samen bei einem Kleinhändler in Genf gefunden, gesät. Die Pflanzen waren sehr schön, die Ernte mühsam und der Ertrag … na ja, effektiv nicht für Heisshunger gedacht. Aber es hat Spass gemacht.
17. März 2024 at 10:38
Guten Morgen Eveline Dudda,
Eine grosse Auswahl an hiesige Linsen- Kichererbsen- Popcorn- Produkten und mehr findest du hier : https://dicifood.ch/
Sehr empfehlenswert 🙂
Mit besten Grüssen aus dem Waadtland
17. März 2024 at 19:08
Normalerweise schalte ich keine Werbung – aber ich finds toll, dass wieder vermehrt Hülsenfrüchte in der Schweiz produziert werden. Drum lass ich das durchgehen 😉