In den Anfängen des Ackerbaus machten es sich die Menschen leicht: Sie nahmen einfach ein neues Stück Land unter den Pflug, wenn der Boden am bisherigen Standort ausgelaugt war. Die Regeneration des Bodens überliessen sie der Natur. Erst als die Menschen nicht mehr weiterziehen wollten (oder konnten), lernten sie, dem Boden besser Sorge zu tragen. Zum Beispiel mit einer Fruchtfolge, die auf das lokale Klima und den jeweiligen Boden abgestimmt war. Diese Fruchtfolgen enthielten in der Regel Brachen, in denen Unkräuter den Boden zurückerobern und wiederbeleben konnten. Praktisch alle traditionellen Landwirtschaften der Welt praktizierten Formen der Fruchtfolge.
Mit dem Einzug der Agrochemie geriet die Fruchtfolge in den Hintergrund. Man konnte nun einfach die fehlenden Nährstoffe ergänzen und Schädlinge und Krankheiten mit Chemie bekämpfen. Dass die Fruchtfolge, zumindest in der Schweiz, nicht ganz verschwand hat mit den Vorschriften in der integrierten und Bio-Produktion zu tun. In vielen Nachbarländern ist das nicht der Fall und es kann z.B. Mais, nach Mais, nach Mais angebaut werden.
Was für den Bauern der Mais ist für viele Hobbygärtner der Kabis, bzw. alle Kohlarten. Vor allem wenn sie nur kleine Flächen bewirtschaften, bauen viele Kohl nach Kohl nach Kohl an. Blumenkohl nach Broccoli, nach Kohlrabi, nach Radiesli, nach Asiasalat ist die vielfältiger Variante, aber eben auch noch kohlig. In Hochbeeten funktioniert das eine Weile lang durchaus, denn die Erde fürs Hochbeet wird in der Regel gekauft. Und käufliche Erde ist mehr oder weniger steril. Sie enthält weder Krankheitserreger noch Schädlinge, dafür aber die wichtigsten Nährstoffe in genau jenem Verhältnis, das von den meisten Pflanzen geschätzt wird. Dank dem gekauften Substrat halten sich Hochbeetgärtnerinnen und -gärtner Fruchtfolgeprobleme vom Leib und können längere Zeit ungestraft gegen die Natur arbeiten. Zumindest solange jedes Jahr frische, käufliche Erde zugeführt wird. Spätestens wenn das nicht mehr der Fall ist, stellen sich auch da Fruchtfolgeprobleme ein.
Wer den Boden gesund halten will versucht besser von Anfang an – auch in Hochbeeten und anderen Pflanzgefässen – eine Fruchtfolge einzuhalten. Wie das geht wird im Handbuch „Spriessbürger“ ausführlich beschrieben. Es ist gar nicht so schwer, und gibt dazu einige Tipps hier und hier und hier.
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