Wer herausfinden will, ob in seinem Garten ein Fruchtfolge- oder Nährstoffproblem vorliegt, kann einen einfachen Parallelversuch machen. Bauen Sie einfach das gleiche Gemüse sowohl im gewachsenen Boden im Garten, als auch in einem Behälter mit guter, gekaufter Gemüsegartenerde an. Am schnellsten geht der Versuch mit Radiesli: Säen Sie Radiesli am selben Tag sowohl im Garten als auch in einem genügend grossen Blumenkistli oder Kübel mit gekaufter Erde aus. Stellen Sie das Kistli oder den Kübel an einem Standort auf, der ähnlichen Bedingungen wie die Saat im Garten ausgesetzt ist, mindestens was die Temperatur, Sonnenschein und Regen angeht (bei Trockenheit muss das Kistli etwas mehr gegossen werden). Wenn die Radiesli im Kistli rasch auflaufen, innert Kürze kugelrund und knackig werden, während im Garten das Wachstum stockt und nur mickrige, schwarzbeinige Radiesli aus der Erde gezogen werden können, ist das ein Hinweis darauf, dass Sie im Garten ein Problem haben. Ob wegen schlechter Fruchtfolge, unausgewogener Nährstoffversorgung, unzureichender Bodenbearbeitung oder anderen Gründen ist damit noch nicht gesagt. Sie können denselben Versuch auch noch mit Rüebli vom Pariser-Typ durchführen oder mit Spinat. Spinat reagiert recht empfindlich auf Nährstoffungleichgewichte.
Der Anbau in gewachsenem Boden sollte dem Anbau in einem Behälter eigentlich überlegen sein. Der gewachsene Boden hat ein grösseres Nährstoff- und Wasserreservoir, er enthält mehr Lebewesen, welche Schädlinge und Krankheiten in Schach halten und negative Einflüsse abpuffern können. Wenn das, laut Ihrem Testergebnis, nicht richtig funktioniert, ist das kein Beinbruch, sondern eine Herausforderung. Wir geben im Handbuch Spriessbürger zahlreiche Hinweise, wie die Bodenfruchtbarkeit verbessert und eine Fruchtfolge geplant werden kann. Am Ende sollte der Garten so fruchtbar sein, dass alle anderen Gärtnerinnen und Gärtner einen darum beneiden …
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