Die „ideale“ Aussaaterde ist so schwer zu definieren, wie der ideale Mann oder die ideale Frau. Unbestritten ist jedoch, dass Aussaaterde nicht zu viele Nährstoffe enthalten solle. Im Samenkorn ist alles drin, was die Pflanze zum Keimen braucht. Ist die Aussaaterde zu nährstoffreich wird der Samen entweder gar nicht keimen oder der Keimling verausgabt sich in den ersten Wochen so sehr, dass er danach erschöpft eingeht.
Wer Aussaaterde kauft sollte deshalb auf den Salzgehalten achten, der auf der Verpackung angegeben ist. Dieser Wert hat wenig mit dem Küchengewürz zu tun, welches wir in die Suppe geben, sondern gibt an wieviele Ionen in löslicher Form vorhanden sind. Die Angaben erfolgen in Milligramm Salz pro Liter. Ein niedriger Salzgehalt hat einen Wert zwischen 500 bis 1000 mg/l. Die Angabe kann auch in KCl erfolgen, dann steht da z.B. Salzgehalt 1,0 KCl/l.
Alternativ kann auch die elektrische Leitfähigkeit angegeben sein, die Einheit dafür ist Millisiemens. 1 mS entspricht 640 mg KCl/l.
Ein Wert von 0,4 – 0,6 mS reicht für Aussaaterden. Liegt der Wert über 1 mS gilt die Erde bereits als aufgedüngt. Werte über 1,5 mS versorgen die meisten Sämlinge mit einer Überdosis.
Nicht alle Keimlinge sind gleich salzempfindlich, Tomaten sind diesbezüglich härter im Nehmen. Es ist aber immer einfacher in nährstoffarme Erde zu säen und später zu düngen, als in Erde zu säen, die zu viele Nährstoffe hat. Denn wegnehmen kann man die Nährsalze ja nicht …
Falls im Gartencenter des Vertrauens nur Aussaaterde mit hohen Salzgehalten erhältlich ist lohnt es allenfalls zur Kräutererde zu greifen. Sie enthält in der Regel weniger lösliche Nährsalze.
30. März 2019 at 07:19
Hoi Eveline! Wie stellt man es am besten an, wenn man einfach Erde aus dem Garten nehmen will fürs Aussäen? Oder eignet sich das gar nicht?
Herzlichen Dank und LG
30. März 2019 at 08:21
Hallo Regula, Erde aus dem Garten geht schon auch. Falls die Erde sehr kompakt ist sollte man sie auflockern z.B. indem man 5 bis 10% Perlit, Sand oder Vermiculite untermischt. Das Hauptproblem sind meiner Meinung nach aber die Unkraut- und sonstige Samen. Von denen hat es im Garten meistens reichlich und die keimen fast immer schneller als das, was man gesät hat. 😉 Das ist natürlich nicht in jedem Garten gleich, Bei mir würde wohl zuerst das Vögelichrüt auflaufen und dagegen hätten die anderen Sämli keine Chance. Wenn Du unbedingt die eigene Erde verwenden willst empfehle ich Dir eine Unkrautkur: Fülle die Erde in Schalen, halte sie warm und feucht bis ganz viel Unkraut gekeimt ist (mind. 2 Wochen), zupfe dann das Unkraut aus und säe erst danach. Good luck! 🙂
31. Mai 2019 at 19:27
Liebe Eveline! Vielen herzlichen Dank für deine Antwort. Ich habe das auch ausprobiert, leider auch mit mässigem Erfolg. Nächstes Jahr kommt glaub wieder gekaufte Aussaat-Erde zum Einsatz, die Ausfall-Rate ist mir einfach zu hoch.
Herzliche Grüsse, Regula
1. Juni 2019 at 06:02
Ja, kann ich verstehen 😉 Bei der Aussaaterde ist die Qualität schon sehr wichtig und die ist nicht so einfach hinzubekommen, dazu kommt das richtige Mass an Wasser, das auch abhängig von der Bodenart ist. Man schickt seine Kinder ja auch nicht gleich in die Schule sondern erst in den Kindergarten… 😉