Am 5.Dezember ist Weltbodentag. Dieses Jahr, also im Jahr 2016, hat die Bodenkundliche Gesellschaft der Schweiz (BGS) den Gartenboden zum Boden des Jahres 2017 ernannt. Das ist eine gute Idee! Wenn man sich in den Gärten umschaut, ähnelt der Boden derzeit vielerorts einem FKK-Strand. Nackt und bloss liegt da, voll der Bise, dem Frost und dem Schnee ausgesetzt. Damit vergreult man jegliches Bodenleben.
Dabei macht uns die Natur vor, wie sie den Winter am besten übersteht: Gut bedeckt. Wer kein Laub als Bodenbedeckungsmaterial zur Verfügung (siehe Laubdecke), keine Gründüngung gesät und keine überwinternde Kulturen angebaut hat, kann den Boden wenigstens dem Unkraut überlassen. Diese Art von Bodenbedeckung ist immer noch besser, als den Boden füdliblutt dem Winter auszusetzen. Das geht auch noch ganz gut, solnge es sich um vergleichsweise harmlose Unkräuter wie Vogelmiere handelt. Die Vogelmiere (Stellaria media) wird zwar im Garten immer wieder auftauchen, sie ist aber verglichen mit anderen Unkräutern wenigstens leicht zu entfernen. Bei der Vogelmiere muss man nur das Herz der Pflanze erwischen, dann kann man in einem lockeren Boden gleich die ganze Pflanze damit herausziehen. Damit das gelingt lässt man die Pflanzen im Frühjahr mindestens bis auf Handtellergrösse heranwachsen. Nicht empfehlenswert ist es, die Vogelmiere mit der Hacke zu zerkleinern (und sie so auf dem ganzen Beet zu verteilen).
Vogelmiere kann man übrigens nicht nur kompostieren, sondern auch in der Küche verarbeiten: Als Salatbeigabe oder in einer Suppe macht sie sich gut. So gesehen handelt es sich eigentlich nicht um Unkraut, sondern um eine überwinternde Gemüse- oder Salatkultur…
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