Herbst ist wie Frühling, nur umgekehrt. Statt dass es täglich ein wenig wärmer wird, wird es langsam kälter. Für die Aussaat bedeutet das, dass man sich im Frühling durchaus Zeit lassen kann. Wenn man später sät ist der Boden wärmer und das Saatgut keimt schneller, mitunter überholt es zuvor gesäte Saaten sogar. Im Herbst ist es umgekehrt: Je länger man wartet umso länger dauert der Keimvorgang.
Bei Temperaturen um 25 Grad erscheinen die Keimlinge des Peterli z.B. nach rund 10 Tagen, bei 10 Grad muss man 28 Tage, also fast einen Monat darauf warten und wenn die Temperatur auf 5 Grad gesunken ist kann es bis zu 55 Tage dauern.
Nüsslisalat, ein typischer Wintersalat, keimt in den heissen Sommertagen nicht, oder wenn, dann höchstens im Schatten von Sträuchern, Spargel etc.. Aber jetzt, wo es tagsüber noch über 20 Grad warm ist läuft er innerhalb von 8 Tagen auf – vorausgesetzt die Feuchtigkeit stimmt. Sinken die Temperaturen auf 15 Grad braucht er zwei Wochen dazu und wenn es nur noch 5 Grad warm ist muss man mehr als einen Monat warten bis man ihn sieht. Es lohnt sich also Herbst- und Wintersalate, sowie Radiesli und Peterli noch in den warmen Herbsttagen zu säen. Mit jedem Tag Richtung Jahresende verlangsamt sich das Wachstum.
17. Oktober 2019 at 18:37
wie ist das mit Winterdüngng?
Kann ich jetzt mitte Oktober noch Leinsamen aussäen?
17. Oktober 2019 at 19:27
Hallo Ruth, das kommt auf die Lage an, im Tessin mag eine Gründüngung noch gehen… In den meisten anderen Lagen bringt es nicht mehr viel: die Saat wird vermutlich nicht mehr viel Masse erzeugen, nur noch knapp auflaufen, da ist aber kein guter Effekt bei der Bodenverbesserung zu erwarten. Besser wären Puffbohnen die keimen auch noch bei sehr tiefen Temperaturen und legen im Frühjahr dann richtig los.