Der Echte Nüsslisalat ist eine steinalte und junge Kultur zugleich. Er wurde am Bodensee schon in der Jungsteinzeit gesammelt und verzehrt. Später siedelte er sich als Unkraut auf Äckern und in Weinbergen an. Dort wurde er weiterhin als Wildpflanze geerntet. Auf Brachen fühlte er sich besonders wohl, doch die wurden mit der Erfindung des Mineraldüngers immer seltener. Bevor Nüsslisalat züchterisch bearbeitet wurde, hat man wilde Pflanzen ausgegraben und in leere Gartenbeete gepflanzt. Erst im 20. Jahrhundert begann der gezielte Anbau. Heute ist Nüsslisalat so beliebt, dass man sich einen Winter ohne Nüsslisalat gar nicht mehr vorstellen kann.
Theoretisch kann man Nüssli während der gesamten Vegetationsperiode aussäen. Praktisch bringt das jedoch nichts, da er in der warmen Jahreszeit umgehend in Blüte geht. Der beste Saattermin ist deshalb im Spätsommer, wenn die Ebereschen reif sind (August) mit mehreren Sätzen bis zum Spätherbst (Oktober). Je später die Saat, desto länger dauert es, bis man ernten kann: Die Bandbreite beträgt 50 bis 170 Tage.
10. Mai 2018 at 14:39
Weiss jemand, weshalb Nüsslisalat Nüsslisalat heisst?
10. Mai 2018 at 15:50
Hallo Sämi, „wissen“ ist zuviel gesagt. Manche vermuten, dass es mit dem nussigen Geschmack zusammenhängt – wobei man sich darüber streiten kann, ob man den als nussig bezeichnen darf – andere Quellen gehen davon aus dass es an der Form vom Saatgut liegt, das sieht ziemlich ähnlich wie eine kleine Nuss aus. Wenn man die Samen genauer anschaut könnte man auch meinen, es seien die Eier von Läusen, also „Nissen“, was später vielleicht mal zu Nüssli wurde. Da ich aber keine Sprachforscherin bin: Alle Angaben ohne Gewähr! 😉