Bitterstoffe sind gesund. Sie helfen gegen Aufstossen, Leberfunktionsschwäche, Störungen der Gallenblasen- und Bauchspeicheldrüsenfunktion, Verstopfung, Völlegefühl und Meteorismus (das ist doch mal ein richtig schöner Ausdruck fürs furzen). Bitterstoffe sind aber auch als Warnung zu verstehen. Die Pflanzen signalisieren uns damit, dass sie nicht für den Verzehr in grossen Mengen geeignet sind. Das gilt ganz besonders für bittere Kürbisse und damit auch für Zucchetti, der ja ein Sommerkürbis ist. Der bittere Geschmack weist auf Cucurbitacin hin. Dieser Bitterstoff wurde den Speisekürbissen eigentlich weggezüchtet, kann aber durch Rückkreuzungen mit Zierkürbissen wieder auftreten. Cucurbitacin schmeckt scheusslich und es wirkt auch so, denn der Stoff zerstört die Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt.
In Deutschland starb ein Mann nach dem Konsum von Zucchettigratin. Trotz dem bitteren Geschmack ass er den Gratin leer. Ob aus Höflichkeit gegenüber der Köchin oder weil er die Bitterkeit gar nicht bemerkt hat, ist nicht gewiss. Jedenfalls gibt es tatsächlich Menschen die Bitterstoffe nicht wahrnehmen. Diese Menschen sollten sicherheitshalber auf den Nachbau von Zucchetti und Kürbissen verzichten. Bei der eigenen Saatgutproduktion kann man nämlich nicht mit Sicherheit ausschliessen, dass ein Zierkürbis an der Befruchtung beteiligt war. Weil die Befruchtung über Bienen erfolgt können Kreuzungen von Zier- mit Speisekürbissen auch über grossen Distanzen stattfinden. Wenn das passiert ist, gibts nur eines: Bittere Kürbisse und Zucchetti gehören umgehend auf den Kompost!
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