Pflanzenjauche stinkt zum Himmel. Das ist ein Grund, warum die meisten Balkongärtnerinnen darauf verzichten. Doch das muss nicht sein. Man kann Pflanzenjauche oder -gülle nämlich auch in der Flasche herstellen. Das geht ganz leicht: Man nimmt eine Flasche (Glas oder Pet) mit einer möglichst grossen Öffnung, steckt so viele Brennnesseln, Schachtelhalm, Beinwell etc. hinein wie möglich, füllt mit Wasser auf und setzt den Deckel drauf. Den Flaschendeckel sollte man zuvor unbedingt mit Löchern versehen! Wenn man das Ganze dann an die Sonne stellt beginnt der Flascheninhalt nämlich recht schnell zu gären und dieser Beitrag soll ja keine Anleitung zum Bau von Güllebomben sein …
Gerüche entstehen auch hier, aber sie sind schon rein von der Menge her wesentlich unauffälliger. Nach zwei, drei Wochen, sobald sich der Inhalt sichtlich aufgelöst hat, kann man aus dieser Flasche jeweils einige Spritzer Gülle ins Giesswasser geben – auch dafür taugen die Löcher im Deckel. Später fischt man die Stängel, die sich nicht aufgelöst haben, aus der Flasche heraus und gibt sie auf den Kompost. Diesen Vorgang sollte man aus olfaktorischen Gründen nicht grad auf dem Balkon neben dem Frühstückstisch machen, denn auch wenn die Flasche noch so klein ist: Stinken tut die Brühe wie bei den Grossen. Man kann die Stängel auch bis zum Schluss drin lassen, aber meistens setzen sie nach einer Weile Schimmel an und das ist nicht gerade das was im Giesswasser erwünscht ist.
Pflanzenjauchen sind übrigens keine Dünger im herkömmlichen Sinn – dafür sind die damit ausgebrachten Nährstoffmengen zu gering – aber sie aktivieren die Nährstoffumsetzung im Boden und regen das Wachstum an. Und das ist ja auch nicht schlecht.
24. Juni 2021 at 20:57
Super, vielen Dank für die Bestätigung.
Jetzt sind wir gespannt auf den Effekt!
22. Juni 2021 at 21:14
Guten Tag Frau Duda
Die vielgepriesene Brennesseljauche ist bei mir wohl zu lange gestanden und zur madigen Suppe geworden und nur wenige Stängel sind geblieben. Lohnt es sich, diese übelriechende Flüssigkeit in Kanister zu füllen, oder starte ich besser den nächsten Versuch?
Vielen Dank und grüne Grüsse
23. Juni 2021 at 04:45
Jauche ist immer gruusig ;-). Ich würde ein altes Sieb nehmen oder ein dünnes Tuch und die Gülle da durchlaufen lassen. Die festen und schleimigen Stoffe kommen auf den Kompost und dort am besten gleich Erde drüberstreuen. Den flüssigen Rest kann man in den Kanister füllen. Nasenklammer ist bei diesem Vorgang empfehlenswert, aber zum Glück haben Pflanzen einen anderen Geruchssinn als wir 😉