Wer Winden vermehren will, greift zur Bodenfräse. Die zerschneidet die Windenwurzeln in mehrere Stücke, aus denen jeweils wieder eine eigenständige Winde wachsen kann. Das sieht man gut, wenn man eine junge Winde aus dem Boden zieht, an der ein Stück Wurzel hängt, das viel dicker ist, als die Windenwurzel die zu dieser hinführt.
Die Bodenfräse ist zwar überhaupt nicht das Werkzeug meiner Wahl, aber sie befreit einen mitunter von der Qual eine Wiese (oder einen total zugewachsenen Acker) von Hand umzustechen. Ich habe sie aus diesem Grund einmal benutzt und kann nun zuschauen, wie sich überall Winden emporschlängeln…
Winden zu überwinden ist sehr schwierig, zu tief die Wurzeln, zu hoch die Widerstandskraft. Aber wenigstens die selbst verursachten Ableger, die von den gefrästen Wurzelteilstücken stammen, kann man wieder loswerden. Das geht anfangs noch ganz gut, wenn man mit den Ohren jätet.
Achtet mal auf das Geräusch, das beim Jäten entsteht: Knackst es beim Herausziehen der Winde? Pech gehabt. Dann ist die Wurzel abgebrochen und wird wieder ausschlagen. Ist dagegen kein Knacks zu hören, hat man nach dem Herausziehen in der Regel nicht nur die Pflanze, sondern auch das Wurzelstück in der Hand, aus der sie wuchs. Dann hat man sie wenigstens nicht vermehrt.
Damit es nicht knackst braucht es die richtige Bodenfeuchtigkeit. Bei sehr nassem Boden geht es genauso wenig wie bei sehr trockenem. Und natürlich muss man den Boden lockern, ich nehm dazu meistens die Grabgabel oder einen Unkrautstecher und steche neben der Winde ein. Damit es nicht schon knackst, bevor ich mich zu ihr hinabbeuge. Ohne beugen oder bücken gehts immer noch nicht … 😉
Die Mutter-Winden bekommt man so nicht weg, sie kann man höchstens schwächen indem man sie wieder und wieder ab- oder ausreisst. Diese Arbeit ist langwierig und der Erfolg bescheiden, vor allem wenn sich die Winden in mehrjährigen Kulturen befinden.
16. Mai 2020 at 11:19
Ich habe es geschafft, die Winden in den Himbeeren fast ganz auszumerzen, indem ich jede einzelne immer und immer wieder so tief wie möglich ausgestochen habe. Fast ein Wunder, aber es ist die Beharrlichkeit, die zählt, und eigentlich keine anstrengende Arbeit. Mittlerweile fühle ich mich wie eine Detektivin…“ah, verwütscht!!“.
17. Mai 2020 at 05:22
Gratuliere! Das macht Mut weiterhin dranzubleiben 🙂 Es ist nicht unmöglich, sondern möglich, aber halt nur, wenn man konsequent dranbleibt.